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  Jan Imberi
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Cycle    

 
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Cycle
wood 373 x 485 x 241 cm, DVD, 5.1 surroundsound,
7.38 min., 2005

On an emotional roller-coaster ride between harmony and
violence the actor (Tamas Moricz) experiences his neurotic self on a search for identity. Repressing his memories of origin he seeks for the ideal state of being. But still: in this perfect shiny and artificial world his memories rise up again and carry him back to the place of his origin. Despite of escaping his past he finds himself paralysed and mentally broken on the ground. Numb and confused he returns to the place where he supposedly found his identity.


Credits
Actors Tamas Moricz
Director Jan Imberi
Productionmanager Mirko Belbez
Camera Tobias Rupp
Ton Michael Kadelbach and Mark Nothelfer
Set Photography Kalus Wäldele and Lars Oeschler

Oft genug sind Ausstellungen mit Medieninstallationen geprägt von Black Boxes, in denen einzelne Videos projiziert werden. Die Projektionsbox von Jan Imberi ist als Holzhütte ein eigenständiges künstlerisches Objekt, das in der Gesamtstruktur der Arbeit verschiedene Funktionen einnimmt. Es ist zunächst einmal Raumkörper innerhalb des „White Cube” des Ausstellungsraumes. Als solcher tritt er in ein Verhältnis zum Betrachter, indem er von ihm eine Haltung fordert. Mit seiner roh belassenen Oberfläche und den beachtlichen räumlichen Dimensionen ruft er ein Bedeutungsfeld auf. Die Holzhütte ist ein einfacher Bau, vielleicht ein Behelfsbau. Auffällig ist, dass außer einer Türöffnung keine weite-
ren Öffnungen oder gar Fenster vorhanden sind. Das Innere ist dadurch in gewisser Weise umschlossen. Beim Betreten des Raumes öffnet sich dieser zu einer Seite mit einer wandfüllenden Projektion. Darin spielt der Raum, der gerade vom Betrachter betreten wurde eine entscheidende Rolle. Die Holzhütte ist demnach gleichzeitig Bühne und Zuschauerraum, sie ist reale Umgebung des Betrachters und projiziertes Bild auf der Leinwand. So gesehen stellt sich eine Analogie zwischen dem Protagonisten der Videoprojektion und dem Zuschauer her. Die Inszenierung der Videosequenz kennt zwei Räume, die in archaischer Einfachheit von einander getrennt sind: es sind das Innere der Holzhütte und die Welt außerhalb. Die Welt außerhalb bleibt dabei vollkommen abstrakt und unbestimmt. Sie besteht allein aus weißem Licht. Kein Horizont ist erkennbar, der Boden hebt sich nicht durch eine andere Farbigkeit ab. Diese Welt außerhalb der Hütte ist absolut unräumlich. So undefiniert wie diese Umgebung gibt sich in ihr auch der Protagonist, der sich in einem Prozess erst allmählich seiner selbst vergewissert. Wie aus einem tiefen Schlaf erwacht wirken die ersten Bewegungen ungelenkt. Selbstberührungen loten die Möglichkeiten der eigenen Bewegungsfähigkeiten aus, bis hin zu einer entschiedenen Setzung, ein Fingerschnippen. Der andere Raum, dem sich der Protagonist zunächst vorsichtig nähert bevor er ihn betritt, ist in gewisser Weise das Gegenteil des ersten. Die Holzwände schaffen eine genaue Begrenzung. Durch die Ritzen zwischen den Balken scheint die äussere Welt durch und macht die Abgeschlossenheit des Raumes in der Hütte umso stärker spürbar. Dieser Raum ist der Schauplatz eines Kampfes, den der Protagonist aussteht. Obwohl kein anderer zu sehen ist, wirken die Gesten wie unter Gewalteinwirkung, ein plötzliches Zusammenzucken, als wäre er geschlagen worden; auf den Rücken gedrehte Arme, von starkem Griff niedergezwungen. Alle Bewegungen haben einen Aspekt, der sie abstrahiert erscheinen lässt. Es sind Gesten wie in einem Tanz, einer Choreographie, sie greifen planvoll ineinander und wirken in ihrer Setzung irritierend auf den Zuschauer, der in ihnen eine Wirklichkeit sucht, die ihm Halt geben könnte. Aber gerade die Choreographie ermöglicht den Zyklus. Sie gestaltet das Ineinandergreifen der Handlungen, beim Video die Wiederholung im Loop.
Holger Birkholz